Im Herbst 2018 bin ich in Nordnorwegen von Insel zu Insel gehüpft, eine Reiseform, die ich bislang nur aus Griechenland kannte. Wer ohne Auto unterwegs ist, kann so trotzdem unheimlich mobil sein und die fantastischen Möglichkeiten der Region kennenlernen. Helgeland liegt ca. 100km nördlich des Polarkreises. Im Sommer geht hier die Sonne gar nicht mehr unter, im Herbst belebt die frische würzige Luft und die milden Laubfarben beruhigen die Sinne.

Flug über den Polarkreis

Anflug auf Bodø

Von Hannover aus war ich in gut 5 Stunden in Bodø, einer kleiner nordnorwegischen Stadt, die durch die Kombination der wirren Architektur mit der einmaligen Landschaft einen tollen Spannungsbogen hat. Hier sind wir auf den Keiservarden gewandert, von wo aus man einen weiten Blick bis zu den Lofoten hat. Im Sommer finden hier oben Konzerte internationaler Künstler statt, das muss einfach der Hammer sein!

Støtt – ein verschlafenes Fleckchen

Støtt

Mit dem Schnellboot ging es dann zunächst nach Støtt. Früher war dies ein lebendiger Fischerort und Handelsplatz, heute hat die Insel hat gerade mal 35 Einwohner und liegt recht verschlafen vor der Küste. Entspannung, Ruhe und Muße sind also vorprogrammiert. Fahrräder und Kanus können hier geliehen werden.

Svartisen – das schwarze Eis

Svartisen mit Fahrradfahrer

Mit einem RIB-Boot haben wir dann einen Tagesausflug ins Landesinnere zum Svartisen Gletscher gemacht, nicht ganz günstig, aber das Ziel ist einfach traumhaft. Im Herbst war hier nicht viel los, die Fjordlandschaft ist strahlend schön und friedlich. Vom Anleger aus konnten wir für wenig Geld Fahrräder nehmen, den Obolus dafür konnten wir einfach in einer Box hinterlassen – auch das ist Norwegen … hier vertraut man einfach.

Neue Erfahrung

Dorle im Kajak vorm Hurtigrutenschiff

Zurück an der Küste habe ich in Nesna erstmals im Kajak gesessen und weiß mit Sicherheit, dass ich dies unbedingt noch einmal machen möchte…wider allen Vorurteilen, denn ein wenig aufgeregt war ich ja schon, als ich in den Einer stieg. Aber was für eine Ruhe macht sich nach den ersten zögerlichen Schlägen breit, wenn man leise durch die Inselwelt paddelt – richtig meditativ.

Last Stop Lovund

Aussicht über Lovund

Wie schön, dass auch diese Insel mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Schon aus der Ferne erkennt man den 625m hohen Lovundfjellet, an dessen Westseite jedes Jahr pünktlich am 14. April die putzigen Papageientaucher ankommen um hier zu nisten und ihre Küken aufzuziehen. Im Herbst ist es natürlich deutlich ruhiger, schöne Spaziergänge haben wir gemacht, der Berg wäre in gut 2 Std. zu erklimmen gewesen und auf dem Balkon meines Zimmers ließe sich herrlich in der Sonne ein Buch lesen, wenn mich nicht der Ausblick immer wieder davon losgerissen hätte. In der Ferne deutlich zu erkennen ist Træna, … „das Paradies muss nicht in den Tropen liegen“ … so wirbt die kleine Insel für sich und ist bekannt durch das internationale Trænafestival, ein Musikwochenende im Juli, das für Gäste und Künstler gleichermaßen spannend ist, weil der Ort so einmalig und spektakulär ist.

Für diese Reise ist ein wenig Planung notwendig, aber dabei helfen wir – wie immer – gerne.

Dorle